Eine Impeller-Schaumwaffel soll ordentlich flitzen, so auch Freewings 64mm MiG-15. Einmal in der Luft gibt sie in Silber und Rot ein attraktives Scale-Flugbild ab, und das kraftvolle Heulen des Triebwerks lässt die Erwartungen steigen. – Aber leider nur diese, denn die Post geht zwar „ganz ordentlich“ ab, das „Wow“ hingegen bleibt aus.
Leider hat Freewing einen Motor eingebaut, welcher schon bei den 11.1 Volt Nennspannung eines 3s-Lipo an seine Grenzen stösst. Und für den No-Name-Regler war weder im Manual des Modells noch im Web mehr herauszufinden, als dass er 30A verträgt. Damit war der Lösungsansatz klar: Der ganze Antrieb bestehend aus Motor, Impeller, Regler und Akku sollte ersetzt und auf mehr Spannung und mehr Schub ausgelegt werden.
Zum Glück bietet Freewing selber für die 64mm-Klasse Tuning-Komponenten an. Meine Suche danach hat mich allerdings bis nach Hong Kong geführt.
Komponente | Vorher | Nachher | Preis (CHF) |
---|---|---|---|
Motor | Freewing 2627-4300KV | Freewing 2836-3300KV | 27.- |
Impeller | Freewing 5-Blatt | Freewing 12-Blatt | 9.- |
Regler | Irgendetwas für 30A in einem dicken blauen Schrumpfschlauch mit BEC | HobbyKing 40A Programmable Brushless ESC mit SBEC | 19.- |
Lipo-Akku | E-Flite 3s 11.1V 1600mAh 30C | TigerPower Atomic-Platinum 4s 14.8V 1800mAh 30C | 32.- |
Total | 87.- |
Angesichts dieser Zahl sei daran erinnert, dass die MiG bei ready2fly für vergleichsweise bescheidene CHF 139.- zu erstehen war. Über die Sinnhaftigkeit der Investitionen dieser Tuningaktion werde ich mich demnächst auf diesem Blog auslassen unter dem Titel „Das Schaumwaffel-Paradoxon„.
Die Päckchen aus Fernost kamen pünktlich, und Sohnemann konnte den Umbau des MiG-Antriebs problemlos vornehmen. Das Warten auf das passende Rekordflug-Wetter hingegen war dann schier endlos.
Eine kleine aerodynamische Optimierung hat sich zwischenzeitlich doch noch ergeben: Die beiden Zusatztanks unter den Flügeln, welche an diesem Modell ganz hervorragend aussahen und als Landekufen dienten, wurden entfernt. Bei jeder etwas holprigeren Landung rissen sie ab, mal der eine, mal der andere und manchmal beide. Eine noch stabilere Befestigung hätte beim nächsten Rumpler wahrscheinlich den ganzen Flügel mit abgerissen. Also weg damit. Die Top-Speed dankts.
Der Messflug steht noch aus. Das wird spannend, denn mit den CHF 87.- haben wir gegenüber der letzten geflogenen Konfiguration, welche auch schon 60 Gramm schwerer war als die Herstellerangabe, nochmal fast 100 Gramm in den Flieger gepackt.
Stay tuned! – Die Saison ist leider zu Ende. Also nächstes Jahr.
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