CFK-Reparatur – Topsky 3.0 Rumpf

Es geht die Mär, dass man CFK-Teile nicht reparieren könne. So hatte ich meine TopSoaring TopSky 3.0 Disser damals abgeschrieben, als ich im Carbon-Rumpf eine ganze Reihe von Ermüdungsrissen entdeckte. Aber zum Glück nicht weggeschmissen, denn in der Zwischenzeit habe ich mich weitergebildet.

Aufgabenstellung

Material

Über den Umfang und die Bezugsquellen der Grundausrüstung für das Arbeiten mit Verbundwerkstoffen habe ich schon geschrieben (siehe Blog-Post „Am Seidenen Faden„). Für diese Reparatur benötige ich davon:

  • Carbongewebe 469 93g/m² Leinw.
  • Schere Finny-TecX2 Microzahnung 15cm
  • Arbeitspack Epoxyharz L + Härter L 1Kg
  • PP-Mischbecher 40ml
  • SCS Holz-Rührspatel gerundet
  • Reparaturpinsel 10mm
  • Kern-Waage EMB 200-2 1/100g – 200g
  • Nitril-Handschuhe Elastic L

Vorarbeiten am Modell

Dadurch, dass die Topsky nach dem unbemerkten Entstehen der Risse noch eine Weile geflogen wurde, sind die Bruchstellen aufgespreizt und die Kanten krümelig. Die Risse werden deshalb vor dem Laminieren verklebt – mit Epoxid-Harz – und der Rumpf unter sanftem Einsatz von Schraubzwingen und Klammern wieder in die richtige Form gezwungen.

Auch die Flügelauflage auf dem Rumpf wird eine zusätzliche Schicht CFK erhalten. Damit die Gewinde der Flügelbefestigung nicht versehentlich verharzen, erhalten sie eine ausgiebige Behandlung mit MoldWiz-Trennmittel und werden mit passenden M4-Schrauben verstopft.

Umgang mit Carbonfasern und -geweben

Umgang mit Harz und Härter

Das Mischverhältnis Harz zu Härter hat keine Toleranz. Die Zeit zum Aushärten lässt sich mit dem Härteranteil nicht steuern. Zuviel oder zuwenig Härter ergibt einfach schlechtes Harz. Beim hier verwendeten Produkt benötige ich 100 : 38 und eine Waage auf Hundertstel-Gramm. Trotzdem besteht bei Kleinstmengen natürlich eine viel höhere Gefahr, dass durch Mess- und Dosierungenauigkeiten ungute Mischungen enstehen. Also lieber etwas zuviel anrühren.

Ein paar Umwicklungen Isolierband dichten die Schrauben und Gewinde ab.

Nur soviel Harz verwenden, dass das Gewebe getränkt ist. In den konkaven Flächen dürfen aber keine Seen entstehen.

Wir möchten auch keine Harz-Nasen, welche unten aus dem Gewebe die Rumpf-Flanken hinunter laufen. Im Idealfall sieht man wie hier den Harz-Abschluss als feine glänzende Linie im Übergang des Carbon-Gewebes zum Rumpf.

Das Ergebnis

… kann sich sehen lassen. Es ist keine Reparatur, die man nicht sieht. Aber es ist eine die hält.

Entsorgung

Ausgehärtetes Epoxidharz ist gesundheitlich völlig unbedenklich. Man könnte sich einen Teller giessen oder laminieren und gefahrlos daraus die Suppe löffeln. Für die Ausgangsmaterialien, das flüssige Harz und vor allem für den den Härter gilt das aber nicht.

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