Multiplex Heron – Baubericht – RC-Komponenten

Letzte Änderung: 28.05.2017   

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Auswahl des Empfängers

Zwei Querruder, zwei Wölbklappen, Höhenruder, Seitenruder und Motor. Das bedeutet sieben Kanäle, wenn wir jeden Servo individuell ansteuern möchten. Die Auswahl des passenden Empfängers wurde in diesem Fall zu einem klassischen Trial-And-Error-Vorgehen. Zwei Faktoren beschränken unsere Auswahl:

  1. Der Querschnitt des Hohlraums im Rumpf, in welchem der Empfänger platziert werden soll („Empfänger-Tunnel“)
  2. Effektive Position des Empfängers mit der Möglichkeit, alle notwendigen Kabel anschliessen zu können.

Im Grunde genommen ist es einfach. Der Empfänger muss zu den Enden der Servo-Kabel oder umgekehrt. Also in den Tunnel, ein paar Zentimeter nach vorne oder nach hinten. Viel Spielraum bleibt nicht. Wir wollen verhindern, dass der Empfänger oder die Servo-Kabel in den Cockpit-Bereich vorstehen. Dort würden sie den Akku-Wechsel, die Feinabstimmung des Schwerpunkts und sonstige Wartungsarbeiten behindern.

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1. Versuch: Wir wollen einen AR7350 (mit AS3X und Telemetrie) wiederverwenden, welchen wir schon früher zu Testzwecken beschafft hatten. Er passt in den Rumpf und verspricht eine kompakte Lösung, weil viel Funktionalität ein eine einzigen Gehäuse untergebracht ist. Wir durchlebten bei der Programmierung des AS3X eine steile Lernkurve. Schon bald ertappten wir uns dabei, wie wir gegen das AS3X programmierten, statt von seinen Funktionen zu profitieren. An der Konfiguration eines ordentlichen Butterflys sind wir komplett gescheitert. Zudem gewannen wir anhand der Programmier-Software und der verfügbaren Dokumentation den Eindruck, dass Spektrum nicht möchte, dass man AS3X so verwendet. – Nächster Versuch.

2. Versuch: Wir wollten trotzdem bei Spektrum’s neuesten Empfängern bleiben. Deshalb bestellten wir uns einen AR8010T (ohne AS3X, aber mit Telemetrie). Beim simplen Vergleichen der Zahlen der Empfänger-Abmessungen und des verfügbaren Platzes passte alles noch wunderbar, wenn auch nur mit wenigen Millimetern Luft in der Höhe. Wenn man aber auch den Kabelsalat und den begrenzten Zugang zum Tunnel berücksichtigt, wird die Sache zum Murks. Weg mit dem AR8010T in die Ersatzteilkiste. – Nächster Versuch.

3. Versuch: Hätten wir nicht zu Beginn mit dem AR7350 weiter experimentieren wollen, dann wäre der AR8000 aus der Ersatzteilkiste von Anfang an das Mittel der Wahl gewesen. Nun krebsen wir zu ihm zurück und fügen noch ein TM1000 Telemetrie-Modul hinzu, ebenfalls aus der Ersatzteilkiste. Jetzt haben wir zwar zwei Geräte, müssen aber nur den schlanken AR8000 in den Tunnel installieren. Der TM1000 geht unter die Cockpit-Haube.

Installation des Empfänger-Satelliten

Der AR8000-Empfänger braucht einen Zusatzempfänger, einen sogenannten Satelliten (wie übrigens der AR7350 und der AR8010T auch). Ohne diesen würde der Hauptempfänger nicht funktionieren. Den Satelliten installieren wir zuerst.

Platz ist keiner im Tunnel. Der Satellit (SPM9645) muss wo anders hin. Wir fanden ein Plätzchen in den Hohlräumen der Flügelbefestigung, zwischen den Flügeln unter dem Verschlussmechanismus. Wir schneiden etwas Schaum weg, damit der Satellit tief genug liegt und nicht dem Sicherungsstift in die Quere kommt. Die Antennen werden leicht nach vorne und unten gebogen und im Schaum versenkt. So sind sie sicher beim Einschieben der Flügel, und wir erreichen eine optimale Antennen-Diversität.

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Die Verbindung zum Hauptempfänger im Tunnel geht durch die selbe Öffnung wie die Kabel der Wölbklappen-Servos. Das originale 6-Inch-Kabel (15.2 cm) ist für diesen Zweck etwas zu kurz. Wir ersetzen es durch eine 9-Inch Remote Receiver Extension (JRPA182).

Installation des Empfängers

Und nun zum Kampf gegen die Hydra: Viele Kabel, welche ihre richtigen Steckplätze suchen. Viele Zentimeter Überlängen, die nicht einfach abgeschnitten werden können sondern so kunstvoll zu wickeln sind, damit sich das Gesamtkunstwerk noch bewegen und einbauen lässt. Wir prüfen jeden Stecker und jede Funktion doppelt und dreifach bevor der Empfänger in den Tiefen des Rumpfes verschwindet. Da wir auf unserer DX9 den Airplane Type Glider mit seinen standardmässigen Channel Assignments verwenden, stimmen die Beschriftungen der AR8000 nicht mit den effektiven Kanalbelegungen überein.

Port-Nr. Beschriftung Funktion Bemerkungen
1 BIND/DAT
  • Binden
  • Telemetriedaten
Wir verwenden hier ein Y-Kabel. Ein Ende geht zum TM1000, das andere bleibt offen für das Bind-Plug
2 THRO Linkes Querruder
3 AILE Rechtes Querruder
4 ELEV Höhenruder
5 RUDD Seitenruder
6 GEAR Rechte Wölbklappe
7 AUX 1 Linke Wölbklappe
8 AUX 2 Antrieb
9 AUX 3 (nicht belegt)

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Beachte die „gepanzerte“ Antenne des Empfängers. Ein Stück eines gelben Kunststoff-Trinkhalms umschliesst die empfindliche Antenne. Es ist mit einem grosszügigen Klecks schwarzem Heissleim am Empfängergehäuse befestigt (nicht an der Antenne!). Das erlaubt uns, den Empfänger mit der Antenne voraus bis zum hinteren Anschlag in den Tunnel zu schieben, ohne dass wir die Antenne verbiegen oder abknicken. So bleibt die Antenne auch sauber in der Längsachse. Somit steht sie für optimale Diversität senkrecht zu den Antennen des Satelliten.

Jetzt schieben wir den Empfänger ein. Wie verhindert man, dass sich das Klettband zu früh an seinem Gegenstück am Tunnelboden festkrallt? Wir führen den Empfänger mit einer Riesenpinzette und schieben ihn auf einem Tortenspachtel, welcher die Kletten abdeckt, ganz nach hinten in den Tunnel. Übrigens, beide Werkzeuge konnten wir uns in der Küche ausborgen.

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Wenn der Empfänger mal da ist wo er hin gehört, ist auch die Hydra verschwunden. Das Cockpit ist jetzt einigermassen aufgeräumt. Wie gewünscht schauen nur noch die Kabel für Telemetrie und Binden heraus.

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Installation der Telemetrie

Unser Telemetrie-Setup besteht zur Zeit aus drei Komponenten, welche alle unter der Cockpit-Haube verstaut werden:

  1. TM1000 Telemetrie-Sender für Akku- und Empfängerspannung
  2. GPS-Sensor
  3. Variometer-Sensor

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Die Telemetrie braucht es nicht zwingend. Für einen beschaulichen Feierabend-Flug geht es auch ohne. Wir haben uns deshalb eine komplette zweite Haube besorgt. So können wir durch die Verwendung der passenden Haube wählen, ob wir mit oder ohne Telemetrie fliegen wollen.

Mit extra-starken doppelseitigen Klebestreifen von Pattex befestigen wir die Telemetrie-Komponenten auf der Grundplatte. Weisses Isolierband hält die Kabel und Antennen dort, wo wir sie haben wollen. Die Hauben-Einheit wird über zwei Kabel mit dem Rest der Heron verbunden, eines für Strom und Daten vom Empfänger (schwarzer Stecker) und eines für die Akku-Spannung der Telemetrie (roter Stecker).

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Nun schmirgeln wir die Haube auf der Innenseite mit nassem 400er gleichmässig matt. Dadurch entsteht etwas Halbdurchsichtiges, das im Scale-Flug noch den Glaskanzel-Look eines richtige Cockpits vortäuscht, ohne aber am Boden alle technischen Geheimnisse preis zugeben.  Die Grundplatte kleben wir mit UHU Por ins Haubenglas. So lässt sie sich für Wartungsarbeiten oder Umbauten leicht wieder lösen.

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